Gute Konzepte im Unternehmertum sind nicht das Resultat von genialen Ideen oder Geistesblitzen, sondern von konsequentem, systematischem Nachdenken. Dazu muss aber nach Günter Faltin Unternehmertum von der Business-Administration unterschieden werden. Diese und weitere sehr interessante Sachen schreibt er in seinem Buch “Kopf schlägt Kapital: Die ganz andere Art, ein Unternehmen zu gründen. Von der Lust, ein Entrepreneur zu sein”.
Die größte Herausforderung ist die Ausgangsidee
Die größte Herausforderung sei es jedoch, eine Ausgangsidee zu finden sowie konsequent, systematisch und hart daran zu arbeiten. Günter Faltins Idee darüber hinaus ist, ein Unternehmen aus vorhandenen Komponenten aufzubauen, statt alles neu zu erfinden. Erst dieser Punkt mache einen Gründer vom Kapital fast unabhängig und lasse ihn von Anfang an professionell und effizient arbeiten. Damit sei es heute im Grund ein Leichtes, im Unternehmertum tätig zu werden.
Viele Klischees im Unternehmertum sind heute nicht mehr richtig
Du brauchst nicht das vollständige Wissen über Buchhaltung, Bilanzen, Steuerrecht, Unternehmensrecht, Arbeitsrecht, Vertragsrecht, Personalführung, Marketing, etc., um ein Unternehmen zu gründen. Das klingt in eine Gesellschaft von sozialer Sicherheit zugegebener Maßen wie ein verrücktes Vorhaben. Darüber hinaus ist das heutige ökonomische Studium zu theoretisch und zu sehr auf Mathematik und Formeln reduziert. Patente und viel Kapital seien nach Günter Faltin heute für die Gründung eines Unternehmens gar nicht mehr notwendig, wenn du es aus bereits vorhandenen Komponenten aufbaust.
Die Fallstudie der Teekampagne
Günter Faltin hat seine Theorien am Beispiel eins realen Praxisbeispiels in Form seiner Fallstudie „Teekampagne“ bewiesen. Ausgangsbasis hier waren die Überlegungen, dass Produkte wie Kaffee, Bananen, Zucker und Tee in Entwicklungsländern etwa zehnmal billiger als in Deutschland seien. Das würde vor allem daran liegen, dass es zahlreiche Stufen des Zwischenhandels sowie handelsübliche Kleinpackungen gäbe.
Begründet wird dies vor allem mit dem Konstrukt der Teeläden: Diese hätten meist hunderte von unterschiedlichen Teesorten in kleinen Mengen auf Lager. Somit ließen sich die Zwischenhandelsstufen nicht einfach so umgehen was notwendigerweise zu hohen Endpreisen führen würde. Das Sinnvollste in Faltins Beispiel war die radikale Beschränkung auf nur eine einzige Teesorte. Hierbei konnte er eine entsprechend große Menge in einer adäquaten Qualität vom besten Tee der Welt handeln: Darjeeling Tee.
Daneben gab es noch die Herausforderung der kleinen Verpackungseinheiten: Hier mussten nach eingehenden Überlegungen lediglich die Verbraucher von ihrem eigenen Vorteil überzeugt werden, eine größere Menge Tee als üblich von nur einer Sorte zu kaufen. Das ausschlaggebende Argument hier sollte ein immenser Preisvorteil sein. Der Teehandel in der nun unkonventionellen Variante sollte folgendermaßen aussehen:
Beschränkung auf nur eine einzige Teesorte
Ausschaltung des gesamten Zwischenhandels
Nur Verkauf von Großpackungen
Verkauf per Mailorder und Internet
Das Resultat waren viel geringere Kosten für den Endkunden und dadurch die Möglichkeit der Preis- und Qualitätsführerschaft für das Unternehmen. Das spannende und interessante Resultat und die Geschichte mit allen Hintergrundinformationen dahinter kann unter folgender Website nachgelesen werden: www.teekampagne.de