Dale Carnegie zur Vermeidung von Streit und Rechthaberei:
„Die Vermeidung von Streit ist die einzige Möglichkeit, ihn zu gewinnen“
Wenn du dir sicher bist, dass du recht hast, dann behalte es im Zweifel einfach für dich. Es macht keinen Sinn, jemandem zu beweisen, dass er im Unrecht ist. Damit gibst du deinem Gegenüber auch die Chance, sein Gesicht zu wahren. Gehe deshalb jedem Streit strikt aus dem Weg. Rechthaber und Besserwisser sind nicht gerade beliebt.
Du kannst einen Streit nie gewinnen, indem du ihn ausfechtest. Als Sieger eines Streits bist du selbst zwar befriedigt, der andere ist allerdings beleidigt und/oder verletzt. Zustimmung zur Meinung des anderen ist hier eindeutig die bessere Strategie, denn Selbstbestätigung ist eine der größten menschlichen Schwächen. Reagiere auch nicht spontan, sondern nimm dir für die Entscheidung Zeit, denn emotionale Reaktionen sind im Nachhinein oft suboptimal.
„Achte die Meinung der anderen und sage ihnen nie direkt: ‘das ist falsch’!“
Immer Recht haben zu wollen ist nicht wirklich realistisch: Es ist sogar unwahrscheinlich, da du statistisch gesehen nie in allen Fällen Recht behalten kannst. Selbst wenn du weißt, dass etwas nicht stimmt, tue so, als ob du dich belehren lassen willst. Sage einfach: „Vielleicht irre ich mich“. Dieses Verhalten wirkt entwaffnend und hält negative Emotionen fern. Jeder Mensch hält nämlich zwanghaft an seiner eigenen Meinung fest, denn es ist ja seine eigene.
Alternative Strategie zur Vermeidung von Streit und Rechthaberei
Eine andere interessante Strategie ist auch, der Meinung des anderen zuzustimmen und diese dann zu relativieren bzw. auf bestimmte Fälle zu reduzieren. Es wäre sogar noch cleverer, deine eigene Lösung von jemandem anderen selbst erarbeiten zu lassen. Damit bekommt er sogar noch das Gefühl, an deiner Meinungsbildung mitgewirkt zu haben. Mit Diplomatie erreichst du am ehesten das was du willst.
„Wenn du unrecht hast, dann gib es auch ohne Verzögerung offen zu!“
In manchen Situationen kann es überraschend entwaffnend wirken, wenn du proaktiv deinen Fehler zugibst. Dem anderen seine Argumente vorwegzunehmen verstärkt diesen Zustand ggf. noch weiter. Hierdurch entsteht eine Umkehr der Standpunkte, so dass der andere plötzlich in deinem Sinne deinen eigenen Standpunkt verteidigt. Wenn du also schon weißt, dass du was falsch gemacht hast und erwischt wurdest, dann solltest du dich nicht auch noch sinnlos verteidigen.
Sich selber zu kritisieren ist auch leichter, als die Vorwürfe des anderen zu ertragen. Durch Selbstkritik stehen die Chancen gut, Gnade zu erfahren. Seine eigenen Fehler zuzugeben, schafft dir auch eine gewisse Befriedigung. Hierzu gehört allerdings auch ein bisschen Mut. Oft kannst du hiermit Feinde zu Freunden machen.